schreibend bewegen
bewegt schreiben
Künste vereinen
vom anderen zum einen
schauend sehen
in den Wald gehen
vom einen zum anderen
mehr entfalten
finden im Spiel
es braucht nicht viel
mit Klängen untermalen
mit Liebe versehen
warten können
offen bleiben
Prozess begleiten
Das Schreiben erklärt sich nicht nur von sich selbst heraus. Es hat eine Geschichte. Der eine Teil findet Ursprung darin, daß ich es immer als leichter empfand all die vielen Gedanken, Bilder und Fragen an und ums Leben aufzuschreiben, als sie auszusprechen. Es waren eindeutig zu viele. Mich einem Buch mit leeren Seiten öffnen. Ein leeres Gegenüber. Die Resonanz im Lesen hören und Weiterschreiben. Gedanken und Fragen über eine längere Zeit Raum geben, sie sich verwandeln sehen. Gespräche sind schnelllebig, selbstverständlich auch bereichernd und lebendig. Sie schenken neuen Stoff. Gern umgeben von vielerlei Menschen, zuhören, diskutieren, um dann in Ruhe wieder zu verarbeiten, in Tiefe Sinn finden, weiterschreiben.
Parallel fand ich den Tanz und als junge Frau vor allem den sogenannten Neuen Tanz. Den Körper erst erkunden, ihn in jeder Zelle kennenlernen. Den Körper tief spüren. Atem, Muskeln, Knochen, Gelenke. Von dort ausgehend in Bewegung kommen, Impulsen nachgehen, die aus dem eigenen Körper kommen. Schwerkraft erleben. Sich in den Boden sinken lassen, abdrücken, mit Schwung abheben. In Grenzbereiche hineinforschen. Was steuere ich willentlich? Kann ich den Willen abstellen und mich bewegen lassen? Mit Musik. Ohne Musik. Solo. Duo. Gruppe. Ohne Absprache gleichzeitig bewegen. Im Atemrhythmus. In Raumrichtungen. In Ebenen. Viele Jahre. Ein sehr kreatives, unglaublich erweiterndes Feld. Stimme finden und Töne, die aus dem Innen heraus erklingen.
Wir fingen an, die Künste zu vermischen. Bewegung, Schreiben, Bewegung. Oder Bewegung sehen und zum Geschehen Schreiben. Oder Schreiben, dann Bewegen. Vielerlei Herangehensweisen. Vielerlei Entscheidungsmöglichkeiten.
Vor allem mit einer Freundin begann der Schreibaustausch bereits vor über 25 Jahren. Gabriele. Oft in Kombination mit unseren Körpern. In Bewegung. Tanz und Film. Aber auch in anderen Kontexten. Wir tauschen uns immer noch aus. Sind einander Inspirationsquellen und Lauscherinnen und geben einander Feedback.
Gabriele Meseth: https://gabrielemeseth.com
Untrennbar. Das Leben in all seinen Schichten. Gemeinsam.